Guido HäfnerDer Mensch in all seinen Facetten steht im Mittelpunkt des bildnerischen Schaffens von Guido Häfner. Er untersucht die Vielschichtigkeit des modernen Menschen mit bildhauerischen Mitteln. In seiner abstrahierten und gleichzeitig realistischen Kopfskulptur spiegeln sich Innen- und Außenwelt. Der in Stahl geschweißte Kopf ist nicht nur Scheibe, sondern hat seinen eigenen Innenraum. Gleichzeitig ist er durchlässig für die äußere Welt, oder, anders gesagt, die Außenwelt dringt in ihn ein. (Guido Messer, Kurator)

Häfners „Archetypische Köpfe“ treten als Positiv- wie als Negativform auf. Der Leerraum im Inneren der Cortenstahlplatte bietet den Durchblick in Gestalt eines Kopfes, während der Umraum die Silhouette eines Kopfes abbildet. Damit knüpft Häfner an vorzeitliche und antike „archetypische“ Formrepertoires an. Darüber hinaus mag man sich an Auslassungen und Leerräume der Skulpturengeschichte des 20. Jahrhunderts (z.B. Henry Moore) erinnern. Häfner nahm 2010 am Skulpturenpark teil.

"Aus massivem Stahl geformt, spielt die Stahlskulptur Königskasper mit der Dualität von Macht und Narrheit. Die Skulptur zeigt eine Figur, deren Körper und Kopf eine zweite, ausgeschnittene Silhouette umschließen – ein König, der zugleich ein Kasper ist. Die Materialität des Stahls verleiht der Arbeit Stabilität und Schwere, während die ausgeschnittene Form die Fragilität von Autorität und Selbstbild enthüllt. Königskasper erinnert daran, wie schmal der Grat zwischen Größe und Lächerlichkeit ist und dass Überheblichkeit oft zur eigenen Karikatur führt."

Künstler*in: Guido Häfner
Titel: Königskasper
Entstehung: 2013
Material: Cortenstahl
Abmessungen: h = 210 cm

Text und Foto: Andrea Vinson

Standort Nordring/Sporthalle